Professionelle Alpin-, Abenteuer- und Führerliteratur

einsame wildnis  

Hans Goger

EINSAME WILDNIS - EISIGE GIPFEL

Kanada - Alaska - Patagonien - Mt.McKinley - Cho-Oyu - Mt.Everest

Abenteuerliche Erlebnisse eines alpinen Flachländers

Mit einem Vorwort von Gerlinde Kaltenbrunner

DER BUCHTITEL IST VERGRIFFEN - ein neues Abenteuerbuch von Hans Goger erscheint im November 2016 !

Ein packendes und spannendes Abenteuerbuch der besonderen Art, welches die vielen tw. dramatischen Erlebnisse und Ereignisse hautnah miterleben lässt, aber auch mit sehr vielen humorvollen Episoden gespickt ist.
Besonders die natürliche, unverblümte und charmant-ironische Ausdrucksweise des Autors begeistern den Leser. Endlich gibt es wieder einmal ein Bergsteigerbuch abseits von Heldentum, Selbstdarstellung und Sensations-Alpinismus!

  • 232 Seiten, viele Fotos und Abbildungen, Hardcover.

  • ISBN: 978-3-900533-54-0, EAN: 9783900533540, VK-Preis EUR 28,00

Unter dem Titel „Einsame Wildnis - eisige Gipfel“ stellt der Schall-Verlag das erste Buch des 42 - jährigen Burgenländers Hans Goger vor.
Der Bergsteiger und Abenteurer unternimmt schon seit 15 Jahren sehr gewagte Unternehmungen in der ganzen Welt, vorzugsweise in den Wildnisgebieten von Kanada und Alaska sowie den Himalayaregionen Asiens.

In seinem Tourenbuch finden sich einige sehr spektakuläre Gipfelbesteigungen, wie z.B. die Überschreitung des Mount McKinley in Alaska oder der Gipfelsieg am Mount Everest (als erster Burgenländer !) von der tibetischen Nordseite.
Aber auch ausgedehnte Wildnisdurchquerungen führte Hans Goger durch, wie etwa die Befahrung des Wildwasserflusses Tuchodi-River im kanadischen British-Columbia, von der unter anderem in diesem Buch die Rede ist.

Hans Goger lebt auf einem alten Bauernhof im südlichen Burgenland und arbeitet - wenn er nicht gerade auf Reisen ist - als medizinischer Masseur im Rehabilitationszentrum Bad Tatzmannsdorf.
Zur Website von Hans Goger

Rezension Bücherrundschau, Dez. 2008:

Wer in den Biographien erfolgreicher Höhenbergsteiger stöbert, stellt in der Regel ein Naheverhältnis von Aufwachsen in den Bergen und alpiner Tätigkeit fest, und so kommen denn auch erfolgreiche Hochalpinisten und Höhenbergsteiger in der Regel aus den Alpen.

Doch wie soll man mit einem umgehen, der aus dem Burgenland kommt, und von dem man erfährt, dass Länder wie Kanada, Alaska und Patagonien seine alpine und Abenteuerspielwiese sind, er Gipfel wie Mt. McKinley, Cho-Oyu und Mount Everest in seinem Tourenbuch stehen hat?

Hans Goger, aus bescheidenen Verhältnissen stammend, gelernter Maurer, ist eine jener Persönlichkeiten, deren Lebensgeschichte neugierig macht, vor allem, wenn der Leser mit einer sehr natürlichen, noch jenseits von Kommerz und Erfolgsdruck angesiedelten Erzählweise mit auf eine sehr persönliche Abenteuerreise eingeladen wird. Goger, erzählt mit seiner charmant-ironischen Ausdrucksweise von seinen Reisen in die großen Wildnis-Landschaften dieser Erde und von zahlreichen dramatischen Erlebnissen und Erfahrungen an den größten und höchsten Bergen der Welt.

Die ungeschminkte Erzählweise lässt den Leser jenseits von gepflegtem Heldentum aktueller Alpinliteratur miterleben, worum es Goger geht: Große Natur und Landschaften ohne Pathos, aber mit Respekt erleben und sich dabei Unbekümmertheit, kindliche Neugier und Menschlichkeit zu bewahren, die heute vielen Aktions-Stars im Alpinzirkus abhanden gekommen sind.

Ein spannendes, ein unterhaltsames Bergbuch der anderen Art, das nicht nur große Abenteuer in weit entfernten Ländern nahe bringt, sondern auch aufzeigt, dass in jedem von uns mehr drinnen steckt, als man selbst oft vermutet. Daher ist Gogers auch eines jener außergewöhnlichen Bücher, das den Lesern Mut macht, selbst aufzubrechen und dabei das eigene ganz persönliche Abenteuer des Lebens zu erfahren!

Leseprobe:

“Auweia, Fredl, g`schwind, den Biwaksack raus !“ rief ich – zu spät ! ?Ein paar Minuten später lief uns das Wasser wieder aus den Schuhen. Fast hätten wir es geschafft, einmal trocken ins Zelt zu kommen ! Fredl und ich blickten uns an - und brachen in schallendes Gelächter aus ! Da hilft nur Galgenhumor !?

Am nächsten Marschtag  rückte der Pass schön langsam in unser Blickfeld. Der Weg rauf schien nicht unmöglich, von den Felsfluchten, welche die Scharte flankierten, schimmerte es weiß. Neuschnee. „Hoffentlich hat es nicht bis zur Passhöhe runtergeschneit ! „ sagte ich zu Fredl, der ebenfalls ein wenig skeptisch nach oben blickte. Wir frühstückten zuerst einmal ordendlich und machten uns dann bereit. ?

Das der Muskwa ein Gletscherfluss ist merkten wir nach dem  Zähneputzen : winzige Steinchen knirschten für ein paar Stunden schaurig im Gebiss. Gletscherschliff. ?Der Weg zur Passhöhe begann eigentlich ganz  gemütlich, wurde aber dann bald steil und schlüpfrig. Zudem konnte von einem wirklichen Pfad keine Rede sein, wir mussten uns den Weg durch das unverspurte Gelände selbst anlegen.?Ziemlich schweigsam plagten wir uns nach oben, ich schleppte das zusammengelegte Boot mit allem drum und dran und meine persönliche Ausrüstung , auf Fredl´s Schultern tanzte ein Rucksack der die Verpflegung für 3 Wochen fasste.

Das waren 40 Kilogramm pro Person! ?Jeder Schritt aufwärts die  einbeinige Kniebeuge eines 115 kg schweren Mannes.?Aber das Wetter hielt sich prächtig, nachdem die morgendlichen Nebelschwaden abgezogen waren kam auf der Passhöhe sogar ein wenig die Sonne raus. ?Auf dem höchsten Punkt der Scharte trafen wir auf zwei verschreckte Karibus ( wilde Rentiere ). Wir werteten diese Begegnung als gutes Zeichen. Sollten die Tiere  von der anderen Seite des Passes gekommen sein, musste es einen Übergang  geben.

Weit blickten wir jetzt in das dichtbewaldete Tal des Tuchodi – River hinein. Deutlich konnte man das Silberband des Flusses erkennen, auf dem wir Richtung Osten zum Alaska – Highway raften wollten. Der  Haken an der Sache lag allerdings näher als der Fluss selbst, nämlich der Abstieg über die Passhöhe. Bald stellten Alfred und ich fest, dass der Weg hinunter sehr kurz und dementsprechend steil war ( die Karibus waren wohl nur auf einen kurzen Ausflug vom Muskwatal aus in die Berge gegangen ).

Es schien aussichtslos, mit unseren mächtigen Rucksäcken diese Wand runterzukommen. Ich legte meine riesige Last in den Schutt und machte mich erst auf eine Erkundungstour auf. Schon nach zehn Minuten war ich zurück. ?Nichts zu machen, keine Chance. Tiefe überall. Als einziges winziges Nadelöhr bot sich eine steile, brüchige Rinne an, vielleicht fünfzig Meter hoch, ziemlich steil, gesäumt mit losem Gestein - der  Bruchhaufen schlechthin. Da hinunter ? Ich zog Fredl, den Freund und Leidensgenossen, ins Vertrauen.

Wie schon so oft hörte ich den bekannten Ausspruch „ Na jo, hüft jo eh nix ! “ Das ist Alfred, unerschrocken und sarkastisch auch in unseligen Zeiten wie diesen ! Also los, der Versuch ist`s wert . Nur wer wagt, gewinnt !?Die ersten paar hundert Meter gingen durch feinkörniges Geröll unproblematisch dahin, dann ?allerdings wurde der ( gedachte ) Pfad zusehends steiler und nach ein paar weiteren Metern fast bösartig ausgesetzt. Fredl eröffnete die Route ( wir waren uns der Erstbegehung sicher ) mit grimmiger Entschlossenheit. Schritt für Schritt kletterte er nach unten, nicht selten brach ein Griff aus, doch irgendwie schaffte mein wackerer Begleiter aus den steirischen Bergen das Husarenstück. Er hatte es geschafft, nicht ohne Neid starrte ich zu ihm runter. Ewigkeiten von mir entfernt.

Ziemlich blass drehte er sich zuerst einmal eine Zigarette bevor er zu mir raufbaffte „ s`is gar nit  so wild !“ Jetzt war ich an der Reihe. ?Ich befürchtete schon nach den ersten paar Passagen, vom  Rucksack in die Tiefe gerissen zu werden, der Zug auf meine Schultern war mörderisch. „Wer trägt schon ein Schlauchboot über die Berge ?" dachte ich wehleidig, aber jetzt war ich schon unterwegs. „Hüft jo eh nix ! “ fiel mir noch ein. Fredl gab mir von unten Tipps, wie man die Sache am elegantesten angeht. Er hatte die Tour ja schon hinter sich. Man glaubt ja gar nicht, wie endlos lang eine einzige Seillänge, ungesichert in einem anspruchsvollem Gelände geklettert, sein kann ! ?Immer wieder dachte ich “Oije, das geht schief, jetzt geht es bergab !“ ?Aber immer wieder fand sich ein mehr oder weniger brauchbarer Fels, an dem man sich festhalten konnte.

„Langsam,langsam fang den Affen ! “ wie die Inder sagen.? Schritt für Schritt kam ich schließlich an den Wandfuß wo mich Fredl schon erwartete. ?Auch Nichtrauchern schadet in so einer kritischen Situation eine ehrlich Gedrehte nicht.? Der steile Abstieg zu dem kleinen Karsee, aus dem der Tuchodi entspringt, war im Vergleich zu der vorangegangenen Turnerei ein Spaziergang. Zur Feier des Tages gab es ein tolles Abendessen : aus der Heimat mitgebrachte Laibchen, wahre Kalorienbomben, wie der Koch, der sie mir schenkte, versichert hatte.

Die Nachtruhe war dementsprechend vom Feinsten, obwohl wir im Bärenland campten hätten uns wohl auch mehrere der Burschen nicht aus dem Schlafsack bekommen. Die nächsten Tage brachten dann wiederum die schon bekannte ( und befürchtete ) Quälerei durch das  mannshohe Gebüsch, das die Oberläufe der nordischen Flüsse säumt. Hin- und wieder war es wirklich arg : wohin man auch steigt, gleitet man entweder ab oder aber man stolpert über dünne Äste, die man am ehesten mit Schlingpflanzen vergleichen kann. Von Marschleistung ist in so einem Gelände kaum zu reden, obwohl man rackert wie ein Ackergaul. Dann erreichten wir schließlich den Flussursprung.?

Das Bächlein war allerdings weit davon entfernt unser Kanu tragen zu können, viel zu wenig Wasser floss durch das schmale Bett. Die schon befürchtete Prozedur des Treidelns begann. ?Das hieß wieder den ganzen Tag bis zu den Hüften im eiskalten Wasser herumstapfen, klatschnass bis auf die Knochen ! Wenigstens brauchten wir unser Gepäck jetzt nicht mehr tragen, es war sicher im Boot verstaut, mit soliden Stricken gesichert. ?Doch mit jedem Rinnsal, das in das Bachbett floss, schwoll der Fluss an, wurde er breiter, tosender, wilder....!

Schon bald probierten Fredl und ich einmal in unserem Schifflein Platz zu nehmen, allerdings saßen wir bald auf Grund. Noch war unser Gewässer zu seicht. ?Doch auch das sollte sich bald ändern, schon nach einigen mühsamen Treideltagen trug uns unser braves Schlauchboot auf den immer wuchtigeren Wellen des nun wilden und ungestümen Tuchodi River. Jetzt konnte der große Spaß beginnen ! ?In immer schwereres Wildwasser wagten wir uns, das Kanu hatten wir gut im Griff, den ganzen Frühling über hatten wir hart trainiert. Auf dem Stubenbergsee genauso wie auf der obersteirischen Salza. Das machte sich jetzt bezahlt.

Trotzdem gab es einige spannende Zwischenfälle. So kamen wir nach ein paar Paddeltagen plötzlich und unerwartet zu einem mächtigen Wasserfall. Wohl an die zehn Meter stürzte das schäumende Wasser des Tuchodi über eine senkrechte Felswand. Niemand hatte uns davor gewarnt. Unbekanntes, wildes Land. ?Einmal, auf einer flachen Lagune, die der Fluss durchströmte, schmiss uns eine Windböe einfach um und wir landeten kopfüber im Wasser. Dann preschten eines Tages zwei riesige Elche knapp vor unserem Bug durch das aufschäumende Flusswasser, uns blieb fast das Herz stehen ! Verfrühte Brunft ?

Ein andermal wieder krachten wir in voller Fahrt in eine umgestürzte Fichte, die das komplette Bachbett abriegelte ( wir verdächtigten einen eifrigen Bieber ). Wieder endete der Tag an einem Lagerfeuer, das unsere nassen Klamotten trocknete. ?

Aber trotzdem: die Befahrung des Tuchodi River, vor allem des unbekannten Oberlaufes, den Fredl und ich wohl zum ersten mal befuhren, gehört gewiss zu den aufregendsten Abenteuern meines bisherigen Lebens.

Wenn ich an die tosenden, kristallklaren Wasserschwälle zurückdenke, die mein Freund und ich ganz passabel und furchtlos durchpaddelten, mich an die unvergesslichen Abende am Lagerfeuer zurückerinnere, hustend und mit tränenden Augen und die herrlichen, mehr oder weniger verkohlten Bannocks ( Sauerteigweckerln ) ? fast noch vor mir sehe und sie buchstäblich rieche ! Dann kommt in mir eine fast unbändige Sehnsucht hoch und nichts wünsche ich mir mehr zurück als diese unvergesslichen Tage im Sommer 1995. So lange her und doch so nah! Nichts ist unvergänglicher als die Erinnerung, ein Schatz auf Lebenszeit. Das einzige Paradies, aus dem man nicht vertrieben werden kann ( Antoine de Saint Exupery ).

Und noch heute, wenn ich mit geschlossenen Augen am Ufer eines Baches liege, ob an der Enns im Gesäuse oder an der heimatlichen Lafnitz, kommen Bilder in mir hoch die mich wieder zurückbringen zu diesem wilden, unbekannten Gewässer in den Bergen Kanadas, das die Indianer als „Tuchodi „ bezeichneten, den blauen Fluss.

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